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Spinnmilben im Cannabisanbau – der stille Erntekiller und wie man ihn stoppt

  • 15-Aug-2025
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Im Cannabisanbau sind die gefährlichsten Feinde nicht immer mit bloßem Auge sichtbar. Manchmal ist es weder Schimmel noch eine Pilzkrankheit, sondern ein winziger, fast durchsichtiger Eindringling – die Spinnmilbe. Dieses mikroskopisch kleine Spinnentier kann eine gesunde, kräftige Plantage in einen traurigen Anblick aus vergilbten Blättern und schwächelnden Blüten verwandeln. Und das Schlimmste: Es geschieht leise, oft lange bevor der Grower merkt, dass etwas nicht stimmt.

Wer sind Spinnmilben und warum sind sie so gefährlich
Die am häufigsten vorkommende Art ist die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae). Sie wird nur etwa 0,4 mm groß und ist ohne Lupe kaum zu erkennen. Sie ernährt sich, indem sie die Blätter ansticht und den Pflanzensaft aussaugt. Zunächst entstehen winzige, helle Punkte auf der Blattoberfläche – die Folge hunderter mikroskopischer Einstiche. Mit der Zeit verschmelzen diese Punkte, das Blatt vergilbt, wird braun und stirbt schließlich ab.

Frühe Anzeichen – wie man sie rechtzeitig entdeckt
Spinnmilben bevorzugen warme, trockene Bedingungen, weshalb sie im Sommer im Outdoor-Anbau und in überhitzten Indoor-Zelten besonders häufig auftreten. Ein verräterisches Warnsignal ist ein feines, netzartiges Gespinst auf der Blattunterseite oder zwischen den Zweigen. Wenn Sie solches „Gespinst“ zusammen mit gesprenkelten Blättern bemerken, ist es Zeit für eine gründliche Pflanzenkontrolle.

Warum die Bekämpfung von Spinnmilben so schwierig ist
Sie vermehren sich extrem schnell – unter optimalen Bedingungen dauert ihr Lebenszyklus vom Ei bis zum erwachsenen Tier nur etwa 7 Tage. Das bedeutet, dass sich aus wenigen unbemerkten Milben in wenigen Wochen Tausende entwickeln können. Außerdem entwickeln sie rasch Resistenzen gegen chemische Mittel, weshalb eine einzelne Bekämpfungsmethode selten langfristig wirksam ist.

Wie man Spinnmilben wirksam bekämpft

  • Entfernung und Isolation – stark befallene Blätter sofort entfernen. Wenn nur wenige Pflanzen betroffen sind, diese von den anderen isolieren.
  • Natürliche Sprays – Neemöl, Kaliseife oder Knoblauchextrakt können bei frühem Einsatz die Population eindämmen.
  • Biologische Schädlingsbekämpfung – im Indoor-Anbau können Nützlinge wie Phytoseiulus persimilis oder Amblyseius californicus eingesetzt werden, die Spinnmilben fressen.
  • Anpassung der Umweltbedingungen – Absenken der Temperatur und Erhöhen der Luftfeuchtigkeit (z. B. durch kurzfristiges Besprühen) kann ihre Fortpflanzung stören.

Vorbeugung – die beste Strategie
Vorbeugung ist deutlich einfacher als die Bekämpfung eines Befalls.

  • Blätter regelmäßig kontrollieren, besonders die Unterseiten.
  • Stabile, moderate Luftfeuchtigkeit halten.
  • Geräte und Anbauräume nach jedem Zyklus gründlich reinigen.
  • Keine Schädlinge von anderen Pflanzen einschleppen – Hände und Werkzeuge vor der Arbeit an Cannabis reinigen.

Fazit
Spinnmilben sind ein heimtückischer Gegner – nahezu unsichtbar, aber in der Lage, monatelange Arbeit zunichtezumachen. Frühzeitiges Erkennen und schnelles Handeln können eine Ernte retten. Und wenn es gelingt, einen gesamten Anbauzyklus ohne auch nur eine Spur dieser mikroskopisch kleinen Eindringlinge zu überstehen, ist die Freude des Growers umso größer.

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