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Flushing – sollte man es vor der Ernte durchführen und wann?

In der Welt des Cannabisanbaus gibt es nur wenige Techniken, die so kontrovers diskutiert werden wie das Flushing – also das Spülen der Pflanzen mit reinem Wasser in den letzten Tagen vor der Ernte. Manche Grower betrachten es als unverzichtbar für den Geschmack und die Qualität der Blüten, andere halten es für einen Mythos ohne wissenschaftliche Grundlage. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen: Flushing ist kein Allheilmittel, kann aber in vielen Fällen die Endqualität deutlich verbessern.


Was ist Flushing eigentlich?

Unter Flushing versteht man das Absetzen von Düngemitteln und das Gießen der Pflanzen ausschließlich mit sauberem Wasser (oft gefiltert oder mit niedrigem EC-Wert) über mehrere Tage oder Wochen vor der Ernte. Ziel ist es, überschüssige Salze und Düngerreste aus dem Substrat auszuspülen und die Pflanze dazu zu bringen, ihre gespeicherten Nährstoffreserven zu verbrauchen.

Die Theorie dahinter: Mit weniger Nährstoffresten in den Geweben sollen die Blüten sauberer verbrennen, milder schmecken und ihr natürliches Aroma besser entfalten.


Warum machen Grower Flushing?

Flushing wird besonders bei Kulturen eingesetzt, die mit mineralischen Düngemitteln arbeiten. Synthetische Salze lagern sich im Substrat ab, und ein Teil davon gelangt in die Pflanzengewebe. Viele Grower berichten, dass richtig gespülte Blüten gleichmäßiger verbrennen, weniger knistern und ein angenehmeres Raucherlebnis bieten.

Bei organischer Düngung ist Flushing nicht immer nötig, da die Nährstoffe langsamer und natürlicher freigesetzt werden. Dennoch kann auch hier eine kurze Spülphase den Geschmack verbessern.


Die Kontroverse um Flushing

Kritiker behaupten, dass Flushing keinen wirklichen Effekt hat, da Nährstoffe, die bereits in den Zellen eingelagert sind, nicht einfach wieder entfernt werden können. Wissenschaftlich betrachtet ist das nicht ganz falsch: Stickstoff, Kalium und andere Elemente bleiben Teil der Zellstruktur.

Dennoch zeigen die Erfahrungen vieler Anbauer, dass gespülte Blüten tatsächlich milder im Geschmack, aromatischer und angenehmer sind. Wahrscheinlich sorgt Flushing weniger für ein „Entgiften“ der Pflanze selbst, sondern vielmehr für ein Gleichgewicht im Substrat und verhindert, dass zusätzliche Salze in den letzten Tagen aufgenommen werden.


Indoor vs. Outdoor

  • Indoor: Flushing spielt hier eine größere Rolle, da die Pflanzen in begrenztem Substrat wachsen und die Salzkonzentration schnell ansteigt. Ein Überdüngen wirkt sich direkt auf Geschmack und Qualität aus.
  • Outdoor: Die Erde ist natürlicherweise größerer Puffer. Bei rein organischer Düngung kann Flushing entfallen oder kürzer ausfallen. Bei mineralischer Düngung im Freien ist es dennoch sinnvoll.

Wie lange sollte man flushen?

Eine feste Regel gibt es nicht, aber bewährt haben sich folgende Richtlinien:

  • Mineraldünger, Erde: 10–14 Tage vor der Ernte.
  • Mineraldünger, Hydroponik: 5–7 Tage, da die Pflanzen sofort reagieren.
  • Organische Düngung: 5–7 Tage oder ein einziges starkes Durchspülen.

Wichtig: Immer sauberes Wasser mit passendem pH-Wert verwenden.


Woran erkennt man, dass Flushing wirkt?

  • Die Blätter beginnen oft zu vergilben – ein Zeichen, dass die Pflanze ihre Reserven aufbraucht.
  • Der EC-Wert des Drainwassers sinkt nach und nach.
  • Vorsicht vor Übertreibung – zu langes Spülen kann die Blütenmasse verringern und die Reifung bremsen.

FAQ

Verringert Flushing den Ertrag?
Nicht, wenn es im richtigen Zeitraum durchgeführt wird. Ein zu frühes oder zu langes Flushing kann jedoch Gewicht und Dichte der Buds reduzieren.

Ist Flushing bei organischem Anbau notwendig?
Nicht zwingend. Bei organischer Düngung reicht oft eine kurze Wasserphase.

Kann man Pflanzen „überflushem“?
Ja. Wer zu früh und zu lange spült, nimmt der Pflanze zu viele Nährstoffe, was Qualität und Ertrag mindern kann.


Fazit

Flushing ist keine Wundermethode, aber ein wertvolles Werkzeug – insbesondere beim Einsatz von mineralischen Düngern. Richtig angewandt, führt es zu Blüten, die sauberer verbrennen, milder schmecken und ihr Aroma besser entfalten.

Im Bio-Anbau ist Flushing oft optional, kann aber auch hier helfen, den Geschmack zu verfeinern. Letztlich sollte es nicht als starre Pflicht gesehen werden, sondern als flexible Technik, die man an die jeweilige Anbaumethode und das eigene Ziel anpasst.

Wer seine Pflanzen aufmerksam beobachtet und den richtigen Zeitpunkt wählt, kann mit Flushing die Qualität der Ernte deutlich steigern.

Manolo MJF

Hey, I’m Manolo from MJF – your go-to grow buddy 🌿. I blog about everything cannabis cultivation: from sprouting your first seed to harvesting top-shelf buds. Whether you're growing in a closet or a custom-built growroom, I’m here to share tips, tricks, and tried-and-true methods to keep your plants (and you) thriving. Light it up with knowledge and let’s grow together! 💡🌱 #GrowWithManolo

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