📷 Schick uns deine Bilder von 🍁 Mehr lesen

Zum Schließen ESC drücken

Wann mit dem Düngen anfangen und wann aufhören?

Ein wenig – hebt den Geschmack hervor. Zu viel – verdirbt alles. Im Growroom besteht der „Geschmack“ im Wachstumstempo und in der Qualität der Ernte. Deshalb hat die Frage „Ab wann düngen und wann aufhören?“ ein viel größeres Gewicht, als es am Anfang scheint.

Ich beginne nicht mit einer Tabelle, sondern mit Beobachtung. Zahlen helfen, aber die Pflanze spricht immer zuerst: die Farbe, die Elastizität der Blätter, wie schnell das Wasser aus dem Behälter verschwindet. Es genügt, den Rhythmus zu erfassen.


Start: Der Sämling ist kein Bodybuilder

In den ersten 10–14 Tagen lebt die Pflanze von den „Vorräten“ aus dem Samen und von dem, was das frische, leichte Substrat hergibt. In diesem Moment eine volle Portion Dünger hinzuzufügen ist, als würde man einem Säugling einen Espresso geben. Wozu?

  • In leichter Erde (Seedling-Mix, Light Mix): gieße nur mit Wasser (pH ~6,0–6,5), null Dünger.

  • In Kokos/Perlit (inerten Medien): minimale Nährstoffgabe ab dem Start erlaubt – eine sehr leichte Lösung, EC ~0,4–0,6 mit Ca/Mg, damit es nicht völlig karg bleibt.

Das Signal für die erste Nährstoffgabe: 2–3 Paare echter Blätter, die Wurzel geht nach unten, und die Pflanze „bittet“ um mehr, als die frische Erde hergibt.

Nicht hetzen. Zu frühe Düngung führt zu Wachstumsstillstand und Flecken auf den jungen Blattspreiten – das lässt sich nicht mehr rückgängig machen.


Vegetation: Treibstoff zum Aufbau der Konstruktion

Die Vegetationsphase ist die Etappe, in der du die Decke für den Ertrag festlegst. Dicke Stängel, aktive Blätter, starke Wurzeln – hier herrscht Stickstoff (N), aber nicht allein.

  • In Erde: beginne mit ¼–½ der Herstellerdosis; arbeite im EC-Bereich 0,8–1,2, und wenn die Pflanze „zieht“, erhöhe bis 1,4–1,6.

  • In Kokos: häufigere, kleinere Portionen; Mangel an Ca/Mg tritt leicht auf – bleib wachsam.

  • In Hydro (DWC/NFT): die Nährlösung ist vorhersehbarer; zu Beginn EC 0,8–1,0, stabil bis 1,4–1,6 mit zunehmender Biomasse.

Symptome, die ich liebe, weil sie eindeutig sind: angenehmes, saftiges Grün (nicht „Armeegrün“ – das ist zu viel N), die Blätter neigen leicht nach oben, gleichmäßiger Abstand zwischen den Internodien. Wenn die Blattspitzen verbrannt sind – verlangsame dich. Wenn der untere Teil zu früh gelb wird – füge etwas N hinzu, aber ohne zu übertreiben.


Übergang zur Blüte: Wechsel des Kochs mitten im Spektakel

Wenn du auf 12/12 umstellst oder die Pflanze natürlicherweise mit der Blüte beginnt, ändert sich ihr Stoffwechsel. Nun braucht sie „Treibstoff für Blüten“ – Phosphor (P) und Kalium (K). Stickstoff bleibt auf dem Menü, aber nur als Vorspeise.

  • Anfang der Blüte: EC 1,4–1,7.

Ich erkläre es so: N ist wie ein Gerüst – nützlich, aber wenn du übertreibst, baut die Pflanze mehr Gerüst als Bühne. Das Ergebnis? Ein Blätterdschungel, aber nicht das, weshalb wir hier sind.


Volle Blüte: Der Appetit wächst, aber die Kontrolle wächst schneller

Dies ist die Zeit, in der es verlockt: „Ich gebe noch einen Booster, was soll’s.“ Ruhig. Ein Booster (P/K, manchmal auf Kohlenhydratbasis) hat nur dann Sinn, wenn alles andere im Gleichgewicht ist.

  • EC im Bereich 1,7–2,0 ist oft optimal, abhängig von Sorte und Umgebung (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtintensität).

  • Ca/Mg: weiches Wasser + starke LEDs = ständige Aufmerksamkeit auf Kalzium und Magnesium. Mikronährstoffmängel können das Ende des Zyklus schneller ruinieren als ein Überschuss an P.

Praktische Regel:

  • Wenn EC im Tank von Tag zu Tag steigt – die Pflanze trinkt das Wasser schneller als die Salze → verdünnen.

  • Wenn er fällt – sie verzehrt die Nährstoffe → du kannst beim nächsten Wechsel leicht erhöhen.

  • Wenn er stabil bleibt – du hast den Punkt getroffen, verändere nichts.


Wann mit dem Düngen aufhören? Spülen (Flush) ohne Mythen

Das Ende des Zyklus ist Flush – Gießen mit reinem Wasser mit niedrigem EC, damit die Pflanze ihre Vorräte verbraucht und die Gewebe reinigt. Ist das „Zauberei“? Nein. Es ist einfach Geschmackshygiene.

  • Indoor: gewöhnlich 7–14 Tage vor der geplanten Ernte.

  • Outdoor: mindestens eine Woche, unter Berücksichtigung des Wetters (Regenguss ≠ kontrollierter Flush).

  • Wasser: RO/demineralisiert, EC ~0,0–0,2. pH weiterhin im Bereich.

Signal der Pflanze: schrittweises Vergilben älterer Blätter (sie verbraucht Reserven), Abnahme der Nährstoffaufnahme.

Wichtig: Flush bedeutet nicht „Essen abstellen und schau’n wir mal.“ Wenn die Vegetation zu sparsam war und die Blüte „am Limit“ lief, kann ein zu früher, plötzlicher Flush das Potenzial drastisch kürzen. Das richtige Zeitgefühl macht den Unterschied.


Unterschiedliche Substrate, unterschiedliche Dynamik (kein Detail am Rande)

  • Erde hat ihren eigenen Puffer. Verzögerte Symptome bedeuten, dass Korrekturen mit Verspätung sichtbar werden. Dünge seltener, aber aufmerksam, mische nicht drei verschiedene Dünger gleichzeitig.

  • Kokos verhält sich wie Hydro im Sack: reagiert schneller, bestraft Fehler aber auch schneller. Kleine Dosis, öfter – und denke an Ca/Mg.

  • Hydro ist Mathematik: EC, pH, Temperatur und Sauerstoff entscheiden. Der Vorteil: Veränderungen sieht man sofort, also kannst du Präzision hochschrauben.


„Goldener Zeitplan“ (als Orientierung, nicht als Urteil)

  • Tage 1–14: Wasser, ohne Dünger (Erde). Kokos/Hydro: minimale EC 0,4–0,6 mit Ca/Mg.

  • Vegetation: von EC 0,8–1,0 bis 1,4–1,6; N überwiegt, pH stabil.

  • Anfang der Blüte: EC 1,4–1,7, Übergang zu P/K, N nach unten.

  • Volle Blüte: EC 1,7–2,0 (wenn die Pflanze das wirklich „trägt“).

  • Flush: letzte 7–14 Tage, nur Wasser, EC 0,0–0,2.

Ich wiederhole: das ist ein Rahmen. „Hungrige“ Sorten und hohe Lichtintensität heben die Decke, empfindliche Phänotypen senken sie.

15a67f8f-be00-4554-bb46-c06ecc244739.webp

Signale, die mehr zählen als das Etikett

  • Leicht „berührte“ Blattspitzen – du bist an der Grenze, aber noch in Ordnung.

  • Junge Blätter sehr dunkel und steif – zu viel N.

  • Alte Blätter verblassen gleichmäßig – Zeit für mehr Dünger (Vegetation) oder sanfter Übergang zu „Bloom“.

  • pH entgleitet trotz stabilem EC – die Pflanze verändert die Aufnahmeverhältnisse, knall nicht stündlich mit Korrektor rein, schau lieber, ob das Rezept konsistent ist.


Häufige Mythen (und schnelle Aufklärung)

  • „Mehr ist immer besser, höchstens sucht sich die Pflanze aus.“ – Tut sie nicht. Ein Überschuss eines Bausteins blockiert andere.

  • „Booster repariert alles.“ – Booster wirkt nur, wenn die Basis stimmt. Er ist der Punkt auf dem „i“, keine Prothese.

  • „Flush verkürzt den Zyklus, das ist Ertragsverlust.“ – Falsch getimter Flush – ja. Richtig geplant – verbessert Geschmack und Endqualität.


Kleiner Handlungsplan (für den Kühlschrank)

  • Notiere Daten und Beobachtungen – zwei Zeilen täglich.

  • Veränderungen in kleinen Schritten (10–15% der Dosis), nicht „von Wand zu Wand“.

  • In der Veg auf Atmung der Blätter und gleichmäßiges Wachstum achten – keinen Stickstoffrekord jagen.

  • Übergang auf Bloom über eine Woche, nicht in einem Tag: N reduzieren, P/K hineinbringen.

  • Achte auf EC/pH und Temperatur der Lösung; schau zu den Wurzeln (der Geruch sagt die Wahrheit).

  • In den letzten 7–14 Tagen – Flush. Ruhe, Licht, Luftzirkulation.


Und das war’s

Düngen ist weder Magie noch geheime Kunst. Es ist ein Gespräch mit der Pflanze – zuerst hörst du zu, dann sprichst du mit Zahlen.

Manolo MJF

Hey, I’m Manolo from MJF – your go-to grow buddy 🌿. I blog about everything cannabis cultivation: from sprouting your first seed to harvesting top-shelf buds. Whether you're growing in a closet or a custom-built growroom, I’m here to share tips, tricks, and tried-and-true methods to keep your plants (and you) thriving. Light it up with knowledge and let’s grow together! 💡🌱 #GrowWithManolo

Kommentar hinterlassen

Your email address will not be published. Email is optional. Required fields are marked *

Durch das Zulassen von Cookies wird Ihr Erlebnis auf dieser Website verbessert. Mehr lesen