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Das beste Wasser zum Gießen von Cannabis – Leitungswasser, gefiltertes oder destilliertes Wasser?

  • 01-Aug-2025
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Die Wahl des richtigen Wassers für das Gießen ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren beim Cannabisanbau, insbesondere im Indoor-Grow. Zwar mag das Gießen banal erscheinen, jedoch haben die Mineraliengehalte, die chemische Zusammensetzung und die Reinheit des Wassers direkten Einfluss auf die Gesundheit der Pflanzen, die Nährstoffaufnahme und letztlich auch auf den Ertrag. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die verschiedenen Wasserarten und ihre Bedeutung für die eigene Growbox.

Leitungswasser – Vorteile und Risiken

Für viele Anfänger und auch Fortgeschrittene ist Leitungswasser der unkomplizierteste Griff. In weiten Teilen Europas oder auch Deutschlands ist Trinkwasser gut aufbereitet, klar und enthält essentielle Mineralien wie Kalzium und Magnesium – diese unterstützen aktiv das Wachstum gesunder Cannabispflanzen.

Vorteile von Leitungswasser:

  • Liefert Kalzium und Magnesium, die wichtig für die Zellstruktur und Widerstandskraft der Pflanzen sind

  • Schnell, praktisch und günstig verfügbar

  • Der meist leicht alkalische pH-Wert (7,0–7,8) puffert natürliche Säuren im Substrat etwas ab

Nachteile:

  • Kann Chlor, Chloramine oder Schwermetalle enthalten – das kann das Bodenleben stören und empfindliche Wurzeln schädigen

  • Hartes Wasser mit hohem Salzgehalt birgt bei mineralischer Düngung die Gefahr von Überdüngung oder sogenannten Blockaden

  • Die Zusammensetzung schwankt je nach Region – Härte (EC-Wert) sollte überprüft und das Wasser ggf. vor dem Gießen 24h abgestanden werden (zur Chlorentfernung)

Wann eignet sich Leitungswasser?
Sehr gut bei Erde-Grows und biologischem Anbau, besonders bei großen Töpfen. In Hydrokultur sollte EC/pH stets geprüft werden!

Gefiltertes Wasser (z. B. Umkehrosmose, Filterkanne)

Wasserfiltration gewinnt an Bedeutung, vor allem bei sehr hartem oder chlorreichem Leitungswasser. Speziell Umkehrosmose (RO) entfernt 95–99 % aller Ionen, Metalle und sonstigen Belastungen.

Vorteile:

  • Sehr reines Wasser, extrem niedriger EC – bestmögliche Kontrolle übers Düngen

  • Chlor, Chloramine und Schwermetalle werden effektiv entfernt

  • Exakte Nährstoffmischungen für Hydro- und Kokossysteme sind möglich

Nachteile:

  • Anschaffung und Wartung von Filtern verursachen Kosten

  • Muss remineralisiert werden (Ca/Mg!), da „leeres“ RO-Wasser im Dauerbetrieb zu Mangelerscheinungen führt

  • Filterkannen wie Brita reduzieren meist nur Chlor und etwas Kalk – zu wenig für Profis im Hydro-Grow

Wann ist gefiltertes Wasser sinnvoll?

  • Besonders bei Hydro und Kokossubstraten

  • Wenn das Leitungswasser einen EC > 0,6 mS/cm oder eine Härte über 10° dH aufweist

  • Bei Problemen mit Überdüngung trotz vorsichtiger Düngung

Destilliertes & demineralisiertes Wasser

Destilliertes Wasser ist beinahe völlig frei von allen Ionen und Spurenelementen, praktisch chemisch neutral. Ähnlich verhält sich demineralisiertes Wasser („Bügeleisenwasser“ etc.).

Vorteile:

  • Volle Nährstoffkontrolle, keine Störionen

  • Kein Chlor oder Spurenmineralien, die mit der Düngung interferieren

  • Perfekt für sensible Stecklinge, Klone und Nährstofflösungen

Nachteile:

  • Keine Spurenelemente – vollständige, kontrollierte Düngung ist Pflicht!

  • Auf lange Sicht teuer und nicht wirklich ökologisch im Großgebrauch

  • Wer ausschließlich destilliertes Wasser ohne Mg/Ca-Zusatz verwendet, riskiert schnell Mangelerscheinungen

Wer und wann sollte destilliertes Wasser nutzen?

  • Profis im (Aero-)Hydrobereich, wenn exakte Werte unumgänglich sind

  • Zur Bewurzelung von Klonen/Setzlingen

  • Bei sehr schlechtem Leitungswasser – dann immer CalMag ergänzen!

Praxis – welche Wasserart passt wozu?

  • Erde, Bio-Grow: Leitungswasser ist meist die beste Wahl, solange es nicht extrem hart oder chloriert ist; regelmäßig pH und EC testen!

  • Kokos, Hydro: Gefiltertes RO oder destilliertes Wasser – bietet maximale Kontrolle, aber auf Ca/Mg-Zusätze achten!

  • Unsicherheit: 1:1-Mix aus Leitungs- und destilliertem Wasser bringt oft das beste Mittelmaß.

Jede Wasserpartie sollte per pH-Wert (ideal 5,8–6,5 für Cannabis) und EC gemessen werden. So beugt man effektiv Mängeln, Blockaden oder Überdüngung vor.

Fazit

Es gibt keine einzige „beste“ Wasserart für alle Cannabispflanzen. Entscheidend ist die Anpassung an das eigene Setup und die Gießgewohnheiten. Gutes Gießwasser bringt gesunde Pflanzen, vitale Wurzeln und satte Ernte – achte auf die Mineralbalance und experimentiere, bis du deinen optimalen Standard gefunden hast!

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