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Wie oft sollte man das Wasser im Hydroponiksystem wechseln?

  • 14-Aug-2025
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In der Hydroponik gibt es keinen Boden, der als Puffer dient. Die Wurzeln leben ausschließlich in der Nährlösung – das ist ihre ganze Welt. Und wie in einem Aquarium gilt: Wenn diese „Welt“ kippt, leiden die Bewohner.

Die Frage „Wie oft sollte ich mein Wasser wechseln?“ taucht in Grower-Foren immer wieder auf. Eine pauschale Antwort gibt es nicht, aber es gibt bewährte Grundsätze, um das System sauber und die Pflanzen gesund zu halten.


Warum überhaupt das Wasser wechseln?

  1. Salzablagerungen – Mit der Zeit reichern sich Mineralien und Dünger an und verändern das Nährstoffverhältnis.
  2. pH- und EC-Verschiebungen – Pflanzen nehmen manche Nährstoffe schneller auf als andere, was das Gleichgewicht stört.
  3. Pathogenrisiko – Altes, „müdes“ Wasser begünstigt Algen-, Bakterien- und Pilzwachstum.
  4. Frischer Sauerstoff – Je älter die Lösung, desto weniger gelöster Sauerstoff, und die Wurzeln merken das sofort.

Die Grundregel – „Einmal pro Woche“

Für die meisten DWC (Deep Water Culture)- und NFT (Nutrient Film Technique)-Systeme gilt: Kompletter Wasserwechsel alle 7 Tage.
Aber – und hier kommt die Erfahrung des Growers ins Spiel – das ist nur ein Ausgangspunkt.


Wann sollte man häufiger wechseln?

  • In der Blütephase – Pflanzen trinken und „fressen“ schneller, Verdunstung konzentriert die Lösung.
  • Bei hohen Temperaturen – Warmes Wasser beschleunigt Bakterien- und Algenwachstum.
  • Nach Zugabe von Zusätzen – Besonders organische Booster oder Aminosäuren, die im Tank verderben können.
  • Wenn sich Farbe oder Geruch ändern – Das ist das erste Warnsignal, dass etwas nicht stimmt.

Wann kann man länger warten?

  • In gut gekühlten Systemen (18–20 °C) mit starker Umwälzung und Belüftung.
  • In der frühen Wachstumsphase bei niedrigem EC (<1,0).
  • Wenn täglich Wasser nachgefüllt und pH/EC angepasst wird.

Best Practices für den Wasserwechsel

  1. Neue Lösung vorher vorbereiten – Am besten einen Tag vorher, damit sich Temperatur und pH stabilisieren.
  2. Kein „Schock“ für die Pflanzen – Temperaturunterschied zwischen altem und neuem Wasser möglichst gering halten.
  3. Tank reinigen – Bei jedem Wechsel mit warmem Wasser ausspülen; alle paar Wochen mit einem geeigneten Desinfektionsmittel säubern.
  4. pH und EC täglich kontrollieren – Diese Werte sagen oft mehr als der Kalender.

Und bei rezirkulierenden Systemen (RDWC)?

In großen Systemen mit geschlossener Wasserführung werden oft Teilwechsel durchgeführt – z. B. 30–50 % des Wassers alle paar Tage, und ein kompletter Wechsel alle 2 Wochen.
Viele erfahrene Grower bevorzugen jedoch trotzdem den wöchentlichen Vollwechsel – sauberes Wasser = gesunde Wurzeln.


Ein kleiner Trick erfahrener Grower

Manche halten einen separaten Puffertank mit belüftetem Osmosewasser bereit. So können sie täglich frisches Wasser nachfüllen und den Vollwechsel etwas hinauszögern – ohne ihn ganz zu vermeiden.


Fazit

In der Hydroponik ist Wasser nicht nur Träger für Nährstoffe – es ist das Lebensumfeld der Pflanze. Die „einmal pro Woche“-Regel funktioniert in den meisten Fällen, aber die besten Grower passen den Rhythmus an pH, EC, Temperatur und Wurzelzustand an. In der Hydroponik gilt wie im Leben: Vorbeugen ist besser als heilen.

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