Alternaria ist so ein Gegner, der sich im Grow gerne als harmloser Punkt oder „normales Verblassen“ tarnt. Wenn du schon mal von „brown leaf spots“ gehört hast, dann ist das meist Alternariose – eine der problematischsten Blattkrankheiten beim Cannabis.
So erkennst du Alternariose auf deinen Pflanzen
Typisches Symptom: Braune/olivbraune Flecken, oft mit klar erkennbaren, konzentrischen Ringen wie Wasserwellen (echte „Bullseye-Flecken“).
Auftreten: Meist auf älteren, unteren Blättern. In feuchten, dicht bepflanzten Grows breitet sich die Krankheit schnell nach oben aus.
Verlauf: Betroffene Blattbereiche trocknen aus, es können Löcher entstehen, Blätter vergilben, welken und fallen ab.
Lieblingsbedingungen der Alternaria: Feuchtigkeit, dichte Bestände, schlechte Luftzirkulation, nasses Blattwerk, verunreinigte Werkzeuge und „stresste“ Pflanzen.
Kurz & knapp: Wie unterscheidest du Alternariose von Mängeln?
Alternariose: Dunkelbraune, runde Flecken mit konzentrischen Ringen. Manchmal entstehen Löcher.
Nährstoffmangel: Verursacht eher flächiges, randständiges Vergilben oder Verblassen – kein Ringmuster!
Wichtig: Alternaria taucht meist plötzlich auf einzelnen Blättern auf und breitet sich rasch aus.
Was tun, damit Alternariose nicht den Grow ruiniert?
Mehr Luftbewegung: Ventilator, auslichten, Abstand schaffen.
Keine nassen Blätter: Immer nur die Erde wässern!
Alte, kranke, tote Blätter konsequent entfernen.
Werkzeuge nach jeder Pflanze desinfizieren.
Im Outdoor-Grow Standorte & Substrat regelmäßig wechseln.
Behandlung: So wirst du Alternariose los
Infizierte Blätter prompt abtrennen & entsorgen.
Hausmittel:
Knoblauchextrakt (1/10 Knoblauch/Wasser), Brennnessel, Schachtelhalm – alle 5–7 Tage sprühen.
Kamille- oder Propolis-Tee können sanft schützen.
Fungizide:
Azoxystrobin (z.B. Amistar) – gemäß Label, meist 0,5–1l/ha alle 10–14 Tage.
Chlorothalonil – 0,5–1l/ha, strikt nach Herstellerangaben.
Mancozeb – besonders wirksam bei hartnäckigem Befall (Karenzzeit beachten!).
Salicylsäure & Schwefel: Verstärken die Widerstandsfähigkeit der Blätter gegen Krankheit!
Häufige Diagnose-Fehler
Verwechslung mit Kalium-/Magnesiummangel: Kein „Holzring“-Muster, meist gleichmäßiges Vergilben.
Irrtümer mit Septoria: Septoria macht gelbe Flecken mit hellem Rand, Alternaria verursacht braune „Bullseye“-Kreise.
Mechanische Schäden oder Düngerschäden: Nur Alternaria hinterlässt gezielte Ringmuster!
Vorschnelle Reaktion: Nicht direkt zum Fungizid greifen – zuerst Mängel ausschließen und auf bröselige, tote Blattmitte achten.
FAQ: Alternariose bei Cannabis
Befällt Alternaria nur Blätter?
Überwiegend ja, bei starkem Befall können aber auch Stängel und sogar Blüten und Samen betroffen sein.
Wie schnell breitet sich die Krankheit aus?
Sehr schnell – vor allem bei hoher Luftfeuchte und schlechter Lüftung. Oft sind gleich mehrere Blätter innert Tagen betroffen.
Kann man schwer erkrankte Pflanzen noch retten?
Meistens ja, aber dafür braucht es kräftigen Rückschnitt, mehrere Sprühanwendungen und bessere Bedingungen.
Kann ich Alternariose vollständig ausrotten?
Fast nie – der Pilz bleibt oft als Reserve in Erde & Werkzeugen. Konsequente Vorbeugung ist das A und O!
Darf ich Fungizide aus anderen Kulturen anwenden?
Nur, wenn sie für Nutzpflanzen zugelassen sind und keine gefährlichen Rückstände hinterlassen. Karenz und Gesetze beachten!
Fazit
Alternariose ist eine der trickreichsten Fleckenkrankheiten beim Cannabis. Der Schlüssel: Erkenne die klassischen Ringmuster auf den Blättern und unterscheide sie von anderen Problemen. Handle schnell, lüfte kräftig, schneide aus und setze gezielt auf Hausmittel UND zugelassene Prostzenmittel – so danken dir deine Pflanzen mit gesundem Wuchs und stabiler Ernte!